Andrea Kutsch über AKA und EBEC

Ich habe seit meinen Kindheitstagen mit Pferden zu tun und reite Englisch. Ich habe viele reiterliche Richtungen ausprobiert: Freizeitreiten, Jagdreiten, Vielseitigkeit und den Polosport. Aber mein Herz gehört dem Springreiten und der Dressurarbeit. Vieles was man mit Pferden machen kann, begeistert mich. Als im Jahr 1999 das Pferdeflüstern und Natural Horsemanship weltweite Aufmerksamkeit erlangte, schaute ich genau hin und auch tief hinter die Kulissen. Ich fand heraus, dass man das Kommunikationssystem des Pferdes effizient einsetzen kann, aber auch dass man damit viel Stress im Pferd hervorrufen kann.

Ich begann mit Analysen, begeisterte mich mehr und mehr für wissenschaftliches Denken im Umgang mit Pferden und realisierte schnell, dass vieles aus einer menschlichen Perspektive zwar sinnstiftend und logisch erscheint, aus der Perspektive des Pferdes jedoch durchaus auch anders interpretiert wird.

Umso tiefer ich in die vielfältigen Trainingswege der unterschiedlichen reiterlichen Disziplinen hineinblickte, desto klarer wurde mir, dass wir Gewissheit darüber brauchen welche Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten, aus der Perspektive des Pferdes gesprochen, die Besten sind. Das Pferd – ohne uns – ist ruhig, ausgeglichen und meidet Aufregung. Im Prozess von Training und Ausbildung bringen wir das Pferd in unbekannte Situationen, die Aufregung hervorrufen können. Da Pferde am schnellsten abspeichern ob Unbekanntes als gefährlich oder ungefährlich eingestuft werden muss, wenn sie ruhig sind, ging ich als Erste weltweit neue Wege: Ich wollte erforschen mit welchen Wegen wir das am besten anstellen können. Und ich wurde fündig.

Die meisten Menschen werden in der Pferdewirtschaft ausgebildet, in dem sie in Stallungen, Reitschulen mitarbeiten, reiten, mitlaufen als Groupies oder Turnierhelfer der Profireiter oder als Auszubildende zum Pferdewirt oder Pferdewirtin. Die Ausbildung am Pferd ist also abhängig von der Vorgehensweise, Prägung, Tradition und Geschichte des einzelnen Betriebes, Reitlehrers, Trainers oder Lehrmeisters. Je nachdem wo man als pferdebegeisterter Mensch landet, können die Vorgehensweisen der aktiven Verantwortlichen oft widersprüchlich sein. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt. Wenn das Pferd aber die erwünschten Lernziele nicht erreicht, braucht man eine Methode, die bei allen Pferden funktioniert und zwar unabhängig von dessen Charakter und der Aufgabenstellung.

Durch den wachsenden Bedarf der Pferdebesitzer in den modernen und artgerechten Stallungen von heute engagierte und kompetente Pferdefachleute vorzufinden, die mit Pferd und Mensch gleichermaßen harmonisch umgehen und Sachverhalte weiterentwickeln können, verstand ich, dass wir eine Trainings- und Kommunikationsmethode der Gegenwart brauchen, die dem Pferd gerecht wird, es zu Höchstleistungen motiviert und die lehrbar, also verlässlich vermittelbar ist.

So begann für mich ein aufregender Prozess, der viele Jahre in Anspruch nahm. Denn eine fundierte Methode, die dem Blickwinkel des Pferdes gerecht wird, können nur aufwendige wissenschaftliche Arbeiten sicherstellen. Diesem Prozess widmete ich mich mit Herz, Leib und Seele und stellte dafür meine Karriere als Fernsehstar mit eigener TV-Serie und meine Aktivitäten als vielfache Bestseller-Autorin in den Hintergrund. Gesprächspartner waren nun vorrangig internationale Universitäten weltweit, die sich mit dem Thema Pferd beschäftigten. Die Unterstützung der leitenden Mitarbeiter der Ressorts der Verhaltensforschung, Pferdemedizin, Biologie und Neurowissenschaft vor allem aus England, Neuseeland, Australien und den USA waren ein Meilenstein. Die Entwicklungsgeschichte von EBEC nahm einen schleichenden Verlauf. Etwa so, als hätte ich einen Stein in einen See geworfen, es war lange Zeit kein Grund und Boden in Sicht. Beharrlich ging ich weiter meinen Weg mit der Gewissheit, dass wir Klarheit gewinnen werden, wenn wir nicht stehen bleiben und aufgeben. Ich behielt Recht und Tag für Tag, Monat für Monat, Studie für Studie, Test für Test, legte sich der aufgewühlte Sand und plötzlich ergab alles einen Sinn. Das war die Geburtsstunde von EBEC.

Im nächsten Schritt folgte die Entwicklung eines Lernkonzeptes, basierend auf didaktischen Prinzipien, zur Kompetenzentwicklung von EBEC Trainern und zukünftiger Lehrender an der Andrea Kutsch Academy. Denn nur, wenn EBEC lehrbar gemacht wird, kann es seinen Weg zu jedem Pferdefreund und Nutzer weltweit finden und nur dann können Pferde jeder Disziplin sowie Nutzungsform von einheitlich ausgebildeten Pferdefachleuten einer neuen Generation artgerecht, schonend, effizient und sicher trainiert werden.

In der AKA folgten nun erneut viele Jahre der kreativen Entwicklungsarbeit, des Ausprobierens, immer von der Fragestellung dominiert, wie wir Mensch und Pferd bestmöglich aufeinander zu bewegen können, um gemeinsam wünschenswerte Trainingsergebnisse zu erreichen. So entstand im Jahr 2012 das EBEC-Lehrgangssystem mit einem sehr effizienten Aufbau notwendiger Lernschritte, das weltweite Zustimmung findet und eine Bewegung einer neuen Pferdegeneration ausgelöst hat.

Der didaktische Prozess fand dann auf einer wissenschaftlich fundierten Basis seinen bisher größten Meilenstein im Jahr 2020 mit der Veröffentlichung der Masterarbeit von AKA Team Manager, EBEC Trainer und Global Master Insructor Annika Dethlefs an der Leuphana Universität Lüneburg „Concept Design for the development of skills for future instructors by the example of Andrea Kutsch Academy“. Die Masterarbeit mündete in die Entstehung der AKA Teamschule, in der ausreichend didaktisches Handlungswissen vermittelt wird, so dass die Teilnehmenden als zertifizierte EBEC Instructor im AKA Team als Lehrkörper tätig sein können.

Heute repräsentiert die Andrea Kutsch Academy die qualitativ hochstehende und geschützte Trainings- und Kommunikationsmethode EBEC (Evidence Based Equine Communication) und die Ausbildung zum EBEC Trainer, EBEC Master Trainer, EBEC Instructor und EBEC Master Instructor mit einer modernen Kursstruktur und Lernorganisation.

Einer meiner persönlichen Leitsätze ist es niemals stehen zu bleiben, stetig weiter zu wachsen und EBEC kontinuierlich weiter zu entwickeln. Wir trainieren Sportpferde auf höchstem Niveau, welches alle unsere zertifizierten EBEC Trainer und EBEC Instructor weltweit engagiert widerspiegeln. Wir alle gemeinsam kombinieren die praktische Arbeit am Pferd mit psychologischen und pädagogischen Inhalten sowie mit der Wissenschaft des Pferdes und schaffen dadurch einen Transfer in unsere tägliche Arbeit im Reitstall. Durch eine konkrete, klar nachvollziehbare Vorgehensweise und überprüfbare Erkenntnisse erlangen wir eine effiziente und harmonische Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd.

Wir verpflichten uns unseren Lehrgangsteilnehmenden ein solides Fundament für den Umgang mit Evidence Based Equine Communication zur Verfügung zu stellen, was, wenn es richtig angewendet wird, einen hundertprozentigen Trainingserfolg an jedem Pferd innerhalb jeder Nutzungsform garantiert.

Wir verbinden unseren Respekt für die traditionellen und klassischen Vorgehensweisen mit der Offenheit für Wissenschaft und technologischen Fortschritt. Diese Offenheit ermöglicht eine zeitgemäße Unterrichtsform und Lernorganisation über Online Seminare, Live Online Training und Pferdepraktische on site-events. Die praktische Arbeit direkt am Pferd ist ein großer Teil dieser berührenden und passionierten Arbeit.

Die AKA steht für Professionalität und qualitativ hochwertige Standards. Von diesen Eigenschaften profitieren vor allen Dingen die Pferde. Danke, dass Du Dir Zeit genommen hast, diese Entstehungsgeschichte zu lesen. Werde auch Du ein Teil der modernen Pferdewelt und unterstütze diese beeindruckende Bewegung. Es ist uns eine Ehre.

Deine Andrea

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