Was ist EBEC?

Definition:
EBEC (englisch: evidence based equine communication) ist die weltweit einzige pferdezentrische und wissenschaftlich basierte Trainingsmethode. Ihre Anwendung am Pferd zeigt im Ergebnis ein intrinsisch motiviertes Pferd, dessen vollstes Potential erreicht wird.

Entwicklung:
Durch die sinnstiftende Kombination von wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Gehirn, die Instinkte und das natürliche Verhalten des Pferdes mit den klassischen und operanten Lerntheorien, ist EBEC entstanden. EBEC wurde von Andrea Kutsch entwickelt und am 06.07.2012 als geschützter Begriff eingetragen.

Erläuterung:
Evidence Based Equine Communication (EBEC) ist eine Methode. Das bedeutet, dass es sich um einen wissenschaftlich untersuchten Weg handelt, ein Ziel zu erreichen. Egal welches Trainingsziel Du verfolgst – ob Korrekturtraining oder die Neuinformation, die Du dem Pferd geben willst – eine Methode dient dazu einen begründeten Weg zu haben, um ein Ziel mit Deinem Pferd zu erreichen. EBEC hat damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Welt des Pferdetrainings und der Pferdekommunikation. Wir verwenden den Methodenbegriff für die Vorgehensweisen, um das Pferdegehirn zu erreichen und dem Pferd ein festgelegtes Ziel vermitteln zu können. Grundsätzlich hat das Pferd erstmal keine angeborene Motivation die Dinge zu tun, um die wir es bitten. Springen, rennen, geritten werden und vieles mehr. Es bringt ihm, evolutionär betrachtet, nichts das zu tun. Wir können diese Motivation aber durch das Anwenden der Methode EBEC, durch die gesicherte Abwesenheit von Angst im Pferd hervorrufen. Eine Methode beschreibt immer die ganze Reise. Bei einer Methode, so wie bei EBEC, handelt es sich um ein zielgerichtetes und reflektierendes Vorgehen. Eine Methode ist eine bewusst und geplant eingesetzte, bereits erprobte und wissenschaftlich untersuchte Handlungsweise, mit der ein bestimmtes Trainingsziel mit dem Pferd erreicht werden soll. Methoden sind also planmäßig angewandte, begründete Vorgehensweisen zur Erreichung von festgelegten Zielen. Zum Beispiel Abläufe wie von der Herde getrennt zu sein und dabei keine Besorgnis zu empfinden oder einen Schenkeldruck als treibende Hilfe und einen Zügelzug als „Bremse“ kognitiv zu verstehen. Mit der korrekten Anwendung können das Ziel sowie ein motiviertes Pferd immer erreicht werden. Methoden und Techniken sind Wege und Hilfsmittel, um bestimmte Ziele zu erreichen. Die Grenze zwischen diesen Begriffen wird in der AKA in Theorie und vor allem auch in der Praxis am Pferd immer scharf gezogen. Zwei unterschiedliche Ansätze zu ihrer Charakterisierung sind die folgenden: Eine Technik beschreibt die Art des Einsatzes eines oder mehrerer Trainingswerkzeuge. Also zum Beispiel Eure Trense, Sattel, Trainingshalfter, Longe, ein Strick, eine Gerte oder Peitsche, einem Sporen etc. Die Methode hingegen beschreibt und begründet den zielgerichteten Einsatz der Techniken in einem Kontext. Wenn Du Dein Pferd ausbildest, erfordert das ein methodische Vorgehen, also ein bewusst planendes und reflektierendes Handeln. Ziel ist es, dass Euer Pferd schnellstmöglich versteht, was es auf festgelegte Signale tun soll. Also zum Beispiel die Reaktion des Pferdes auf einen Zug am Halfter, eine Schenkelhilfe oder komplexere Signale wie beim Piaffieren oder beim Überspringen komplexerer Sprungreihen. Innerhalb einer Methode können mehrere Techniken kombiniert werden.

Mit EBEC nutzt Du bedeutsame Kommunikations- und Visualisierung- sowie Aktivierungstechniken. Ein Pferd für Dinge, die es tut zu belohnen oder zu bestrafen ist noch keine Methode. Mit dem Pferd zu sprechen, es im Kreis zu treiben oder im richtigen Moment Druck zu applizieren oder Druck nachzulassen ist auch noch keine Methode. Wenn ich aber gesicherte Kenntnis über die Informationsverarbeitung, das instinktive und reflexartige Handeln und die Bedeutung des körpersprachlichen Ausdrucks eines Pferdes habe und weiß, in welchen Schritten ich das Pferd dabei begleiten kann eine Aufgabenstellung kognitiv zu erfassen, dann wende ich eine Methode an. Das Pferd kann durch mein Einnehmen seines Blickwinkels zu einer Lösung kommen.

Methoden haben im Vergleich zu Techniken eine zeitlich umfangreichere Ausdehnung. EBEC umfasst mehrere aufeinander folgende Schritte, die in einer pferdezentrischen Logik miteinander verbunden sind und sich daher auch auf unterschiedliche Stufen im Ausbildungsprozesses eines Pferdes beziehen. Genauer gesagt ist EBEC die Trainingsmethode, die auf den natürlichen Verhaltensweisen des Pferdes beruht, die pferdezentrische Perspektive als Grundlage nutzt und stetig durch Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien auf den aktuellen Stand gebracht wird. Mit Hilfe von EBEC können entsprechend ausgebildete Personen dauerhafte Verhaltensänderungen am Pferd bewirken, dessen Leistungsfähigkeit nachhaltig steigern und das vollste Potential des Pferdes erreichen. Mittels kleinstmöglicher Interaktionen kann das Pferd alles lernen, was es in unserer Zivilisation sowie in seinen unterschiedlichen Nutzungsformen benötigt. EBEC ist für Pferde jeden Alters, Ausbildungsstandes und Einsatzbereiches anwendbar und somit für alle Sparten der Pferdewirtschaft geeignet.

Evidence Based Equine Communication schult eine objektive, selbstreflektierende Haltung, um für Pferd und Mensch eine positive Lernatmosphäre zu schaffen. Während des Trainings mit EBEC wird der Adrenalinspiegel im Pferd und im Menschen kontinuierlich niedrig gehalten, um nachhaltiges Lernen zu ermöglichen.

Das Fundament von EBEC bildet die in Abbildung 1 dargestellte Pyramide, die im Folgenden erläutert wird.

Fundament der wissenschaftlichen Trainingstechnik EBEC
Abbildung 1: Fundament der wissenschaftlichen Trainingstechnik EBEC

Um eine gemeinschaftliche Ebene mit dem Pferd zu erreichen, werden als Grundvoraussetzung die Basis-Bedürfnisse des Pferdes und des Menschen berücksichtigt. Die interspezifische Kommunikation etabliert in einem lebendigen Prozess die gemeinsame Sprache, schafft gegenseitiges Verständnis und hat zum Ziel, eine Bindung auf der Basis von Vertrauen aufzubauen. Unter Anwendung der klassischen Lerntheorien sind Konsequenzen für Pferd und Mensch vorhersehbar und das Pferd kann eine intrinsische Motivation entwickeln. Demzufolge kann durch eine klare Zielsetzung, die an die Kompetenzen und Fähigkeiten von Pferd und Mensch angepasst ist, im Training das volle Potenzial ausgeschöpft werden, um das bestmöglichste Ergebnis zu erreichen.

EBEC fordert vom Trainer nicht nur eine pferdezentrische Expertise, sondern auch die Kenntnis über die Anwendung aktueller Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung.
Aus der Beobachtung natürlicher Verhaltensweisen (Instinktverhalten) werden Informationen logisch und zielführend genutzt sowie unter Anwendung der klassischen Lerntheorien eingesetzt. Dadurch können fundierte Lernergebnisse erzielt werden. Hierzu werden Trainingspläne erstellt, die auf den Kenntnisstand und die physische Konstitution sowie das Lernverhalten und den Entwicklungsstand des Pferdes abgestimmt sind.

Geschichte

(R)Evolution des Pferdetrainings

Mit der Veröffentlichung des „Gymnasium des Pferdes“ von Gustav Steinbrecht im Jahr 1884 wird die erste Epoche des Pferdetrainings eingeläutet. Die darin enthaltenen Empfehlungen flossen in die Heeresdienstvorschrift Nr. 12 zur Ausbildung von Kavalleristen ein. Diese bilden die Grundlage der „Richtlinien für Reiten und Fahren“ der FN.

In der zweiten Epoche des Pferdetrainings erfolgt die Konditionierung aus der Perspektive eines Raubtieres. Die Basis bildet ein Belohnungssystem über die Gabe von Futter nach Zeigen der gewünschten Reaktion. Pawlow beobachtete 1905 bei Hunden die Speichelbildung als Reflex und nutzte diese unkoordinierte Reaktion durch Kopplung mit einem neutralen Reiz, um eine Reiz-Reaktions-Verbindung hervorzurufen (Pawlowscher-Effekt).

Durch die Beobachtung der natürlichen Verhaltensweisen wilder Pferde konnte seit 1998 eine Möglichkeit der Kommunikation zwischen Mensch und Pferd etabliert werden. Die Grundlage bildet die Körpersprache (Horsemanship, Pferdeflüsterei).

Mit der Einführung von EBEC im Jahr 2010, kann das Pferd aus einer wissenschaftlich basierten, pferdezentrischen Perspektive trainiert werden. Dabei werden das Gehirn und die Anatomie des Pferdes, dessen Instinkte und die jeweils aktuellen Erkenntnisse der Verhaltensforschung sinnstiftend genutzt.

Lehre von EBEC:
Die pferdezentrische und wissenschaftlich basierte Trainingsmethode EBEC wird an der Andrea Kutsch Academy vermittelt, mit dem Ziel, ein weltweites Netzwerk aus Pferdefachleuten und EBEC Trainern aufzubauen. Einen ersten Einstieg ermöglichen die Einstiegsveranstaltungen. Weiterführende Inhalte sind im Lehrgangsprogramm erlernbar.

Die theoretischen, wissenschaftlichen Inhalte werden in Online Webinaren vermittelt und beinhalten Lerneinheiten sowie integrierte Hausaufgaben, Lernspiele und Videoanalysen, die z.B. von zu Hause aus erledigt werden können. Alle Theoriemodule wiederholen sich mehrmals jährlich und bilden ein flexibles Lehrgangsprogramm. In den optionalen Praxistagen können die theoretisch vermittelten Inhalte am Pferd angewendet werden. Nach Abschluss von Lehrgang 3 kann man ein Doppellongen-Abzeichen erwerben und/oder sich für die AKA Teamschule bewerben. Ab Lehrgang 6 ist eine Zertifizierung zum EBEC Trainer bzw. zum EBEC Master Trainer möglich, welche an einen Kooperationsvertrag mit der  Andrea Kutsch Academy gebunden ist. Die AKA Teamschule verfügt über die Zertifizierung zum Unterrichten innerhalb der AKA als EBEC Instructor oder EBEC Master Instructor.

Für Kinder und Jugendliche gibt es das Kids & Youth Programm.

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Literatur

Einige Erläuterungen zu EBEC

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