Im Frühling und Sommer wird’s draußen für die Pferde wieder richtig lecker. Saftiges Gras, herzhafte Kräuter und schmackhafte Blümchen laden zum entspannten Grasen ein. Auch beim Ausreiten nutzt dein Pferd wahrscheinlich eine kleine Pause, um ein paar Blättchen zu naschen.

Doch das kann gefährlich werden, wenn du nicht aufpasst. Denn nicht alles, was in der Natur wächst, ist für dein Pferd gesund. Manches ist sogar tödlich.

20 Pflanzen, die dein Pferd niemals fressen darf

Dass Pferde jede Gelegenheit zum Fressen nutzen, ist ein historisches Relikt. Pferde haben sich in Regionen mit relativ kargem Bewuchs entwickelt, wo man fast den ganzen Tag fressen musste, um auf die nötige Menge an Kalorien zu kommen.

Die Weiden bei uns im zentralen Europa sind zwar viel reichhaltiger, aber Angewohnheiten, die sich über tausende von Jahren eingeschliffen haben, gewöhnt man sich nicht so schnell ab 😉

Es ist also normal, dass Pferde neugierig alles vernaschen, was in der Fauna lecker aussieht. Dabei haben sie relativ wenige Möglichkeiten, zu erkennen, was für sie schädlich sein könnte.

Ungesunde Pflanzen schmecken zwar manchmal bitter und werden dann gemieden. Das gilt aber nicht für die jungen Triebe, denen die Bitterstoffe fehlen.

Es ist also wichtig, dass du für dein Pferd mitdenkst und drauf achtest, was es so zu sich nimmt.

Gleich mal vorab eine wichtige Faustregel: Für jede Pflanze, die du nicht kennst, gilt, dass dein Pferd sie sicherheitshalber nicht fressen sollte.

Ein paar von diesen für Pferde gefährlichen Pflanzen schauen wir uns jetzt mal genauer an.

Lebensgefahr: Von diesen Pflanzen dein Pferd bitte fernhalten

Adonisröschen
Das Adonisröschen sieht mit seinen gelben Blüten hübsch aus, davon solltest du dich aber nicht täuschen lassen. Für dein Pferd bedeutet der Verzehr eine Vergiftung mit ernsten Folgen.

Hier findest du Bilder vom Adonisröschen …

Buchsbaum
Der Buchsbaum wird oft als Heckenpflanze in und um Gärten eingesetzt. Als Hecke kann man ihn gut in Form schneiden, das macht die bis zu 8 Meter hohe Pflanze so beliebt. Der Verzehr von Buchsbaum führt beim Pferd zu schweren Vergiftungen und bei größeren Mengen zum Tod.

Hier findest du Bilder vom Buchsbaum …

Buschwindröschen
Noch so eine hübsche, harmlos wirkende Blühpflanze, die bis zu 25 Zentimeter hoch wird. Sie kommt im Wald, an Waldrändern und auf Lichtungen vor, wo sie einen großen weißen Blütenteppich bilden kann. Der Verzehr schädigt Verdauungskanal und Nieren und kann zur Herzschwäche führen.

Hier findest du Bilder vom Buschwindröschen …

Eibe
Eiben sind ein Nadelholzgewächs, das man als Einzelpflanzen in Wäldern, aber auch als Hecken bei Wanderwegen oder am Rand von Lichtungen im Wald findet. Im Herbst trägt die Eibe rote Früchte. Eiben werden bis zu 20 Meter hoch. Alles an Eiben ist absolut giftig und tödlich! Halte dein Pferd unbedingt fern davon.

Hier findest du Bilder der Eibe …

Eisenhut
Der Eisenhut – speziell der Blaue Eisenhut – gehört zu den giftigsten Pflanzen in Europa. Im Mittelalter hat man ihn benutzt, um unliebsame Mitmenschen zu vergiften und auch dein Pferd ist gefährdet. Schon wenige Blüten sind tödlich.

Hier findest du Bilder vom Eisenhut …

Farne, speziell der Adlerfarn
Der Adlerfarn wächst in Wäldern, an Waldrändern, in schattigen, feuchten Arealen. Alle Teile der Pflanze sind giftig für dein Pferd und können zu schweren Störungen und Beeinträchtigungen führen.

Hier findest du Bilder vom Adlerfarn …

Fingerhut
Der Fingerhut sieht hübsch aus, eigentlich ganz harmlos. Ist er aber leider nicht. Den bis zu 1,5 Meter hohen Fingerhut findet man immer mal wieder auf Waldlichtungen, am Waldrand oder an Feldern. Der Verzehr kann absolut tödlich für dein Pferd sein.

Hier findest du Bilder vom Fingerhut …

Gefleckter Schierling
Der Gefleckte Schierling bildet Dolden von weißen Blüten, die 80 bis 200 Zentimeter hoch werden. Er wächst besonders auf Brachflächen, an Ackerrändern oder auch am Rand von Straßen. Beim Verzehr führt sein Gift beim Pferd zu Muskelschwäche, Krämpfen und Lähmungen.

Hier findest du Bilder vom Gefleckten Schierling …

Graukresse
Die Graukresse ist ein krautiges Gewächs, das Höhen von 20 Zentimeter bis über einen Meter erreicht. Die Pflanze liebt sandige, trockene Böden und ist entsprechend unter anderem in Brandenburg recht verbreitet. Meist dort, wo die Grasnarbe Lücken hat, die Graukresse kommt aber auch auf Weiden vor. Das Gift der Pflanze übersteht die Trocknung, ist also auch im Heu aktiv, wo es selbst sensible Pferde dann nicht mehr wahrnehmen können. Erste Symptome können Fieber, Lustlosigkeit, Lahmen und angeschwollene Beine sein, nach zwei Tagen unbehandelter Vergiftung kann der Tod eintreten. Graukresse kann zudem Rehe verursachen, auch zu Totgeburten kam es schon, wenn Stuten die Pflanze gefressen hatten.

Hier findest du Bilder der Graukresse …

Goldregen
Goldregen tritt als Sträucher oder Bäume auf, die 5 bis 6 Meter hoch werden können. Auffällig sind die herabhängenden, üppigen gelben Blütenstände. Die Pflanze gilt als Ziergehölz und ist oft in Gärten und Parks anzutreffen, wächst aber auch in der freien Natur. Der Goldregen enthält ein starkes Gift, das beim Pferd tödlich wirken kann.

Hier findest du Bilder vom Goldregen …

Herbstzeitlose
Die Herbstzeitlose erinnert an Krokusse, blüht allerdings im Herbst. Sie wächst auf eher feuchten Wiesen, an Waldrändern, auf Lichtungen. Dort steht sie oft direkt neben dem harmlosen Bärlauch, mit dem sie leicht verwechselt werden kann. Die Herbstzeitlose enthält ein sehr starkes Gift, das zahlreiche Vergiftungserscheinungen bis hin zum Kreislaufversagen beim Pferd auslöst.

Hier findest du Bilder der Herbstzeitlose …

Jacobskreuzkraut
Das Jacobskreuzkraut findet man auf Wiesen und an Feldrändern. Auch auf Weiden kommt es vor und muss dort unbedingt entfernt werden. Auch auf Flächen, die nur fürs Heumachen genutzt werden, denn das Gift bleibt im Heu aktiv. Größere Mengen der Pflanze können tödlich sein. Aber auch der regelmäßige Verzehr kleinerer Mengen kann die Leber schädigen und zum Tod führen.

Hier findest du Bilder vom Jacobskreuzkraut …

Lebensbaum oder Thuja
Der Lebensbaum ist ein immergrüner Strauch, der durch seinen Wuchs an Zypressen erinnert. Die Pflanze wird mehrere Meter hoch. Der Lebensbaum wird als Zierpflanze in Parks und Gärten genutzt, tritt aber auch in freier Natur auf, zum Beispiel in der Lüneburger Heide. Das Gift der Pflanze verursacht Vergiftungserscheinungen bis hin zur Leberschädigung beim Pferd.

Hier findest du Bilder vom Lebensbaum …

Liguster
Liguster sind Sträucher oder Bäume, die immergrün sein können. Die Pflanze wird gern als Hecke eingesetzt. Die schwarzen Beeren enthalten ein Gift, das bei deinem Pferd zahlreiche Symptome auslöst.

Hier findest du Bilder vom Liguster …

Oleander
Der Oleander ist immergrün und blüht auffällig, weshalb er gern als Zierpflanze eingesetzt wird. Alle Pflanzenteile sind giftig. Das Gift reduziert den Sauerstoffgehalt im Blut und kann zu Herzschwäche führen.

Hier findest du Bilder vom Oleander …

Pfaffenhütchen / Gewöhnlicher Spindelstrauch
Das Pfaffenhütchen findet sich an Waldrändern, Hecken und Abhängen. Der Busch wird 3 bis 6 Meter hoch, blüht von Mai bis Juni und bekommt sehr hübsche Früchte. Alle Teile der Pflanze sind giftig – Blätter, Früchte, Rinde, sogar der Holzstaub.

Hier findest du Bilder vom Pfaffenhütchen …

Rhododendron
Der Rhododendron ist ein klassischer Zierstrauch, den man häufig in Gärten und Parks findet. In freier Natur findet man Rhododendren an Waldrändern und Waldlichtungen. Viele Pflanzen sind giftig, Symptone sind reduzierte Herztätigkeit bis hin zum Tod durch Atemstillstand.

Hier findest du Bilder vom Rhododendron …

Robinie
Die Robinie ist ein Laubbaum, der oft in Gärten und Parks angepflanzt wurde und sich auch wild verbreitet. Blätter, Rinde und Samen sind beim Verzehr giftig für dein Pferd.

Hier findest du Bilder der Robinie …

Sumpfschachtelhalm
Den Sumpfschachtelhalm findest du vor allem auf feuchten Wiesen und an Ufern von Flüssen und Seen. Sein Gift führt zu Lähmungserscheinungen.

Hier findest du Bilder vom Sumpfschachtelhalm …

Schwarze Tollkirsche
Die Schwarze Tollkirsche findest du auf Waldlichtungen, an Waldrändern und auf Wiesen. Alle Teile der Pflanze können dein Pferd töten.

Hier findest du Bilder der Schwarzen Tollkirsche …

Wie groß ist das Vergiftungs-Risiko ganz konkret in deinem Revier?

Die oben genannten Pflanzen kommen alle in Deutschland vor, aber nicht alle überall gleich häufig.

Es kann also gut sein, dass du die meisten in deinem Reit-Revier gar nicht antreffen wirst.

Wenn du dich selbst noch nicht gut auskennst, sprich mit erfahrenen “Locals”. Zum Beispiel in deinem Stall, Reitverein oder unterwegs, wenn du Reiter triffst.

Im Zweifel gilt immer: Halte dein Pferd unterwegs vom Fressen ab bzw. achte ganz genau darauf, was es zu sich nimmt.

Woran erkenne ich eine Vergiftung beim Pferd?

Vergiftungen zeigen zahlreiche Symptome. Manche bemerkt man zunächst fast gar nicht, sie entfalten erst langfristig ihre schädliche Wirkung.

Andere Vergiftungen zeigen sich nach relativ kurzer Zeit durch Verhaltensänderungen. Dazu gehören beispielsweise Gleichgewichtsstörungen wie Schwanken oder Taumeln, Zittern, erhöhter Puls, Atemnot, Koliken oder Lähmungserscheinungen.

Wenn du solche Anzeichen bemerkst, solltest du unverzüglich einen Tierarzt kontaktieren.

Wenn du vermutest, dass dein Pferd eventuell etwas Falsches gefressen hat, weise den Tierarzt darauf hin.

Ideal ist es, wenn du ein Muster der Pflanze hast. Vorsicht: manche Pflanzen können bei Hautkontakt auch dich vergiften. Nutze also ein Stück Stoff oder ähnliches, um einen Teil der Pflanze abzubrechen.

Vorbeugen reduziert für alle das Risiko

Manche Giftpflanzen wie das Jakobskreuzkraut verbreiten sich leider immer weiter. Diese Pflanze sollte man überall entfernen, wo man sie sieht. Dazu muss sie tief im Boden ausgestochen werden.

Die Reste dürfen nicht einfach in die Natur geworfen werden, denn dort versamen sie sich weiter. Giftige Pflanzen gehören in die sorgsam verschlossene Biotonne.

Kontakt

Hinterlassen Sie uns eine Nachricht und wir melden uns bei Ihnen zurück.