Infografik Hufrehe / Equine LaminitisHufrehe ist eine schmerzhafte Entzündungserkrankung, die schlimme Folgen für Pferde haben kann, wenn sie nicht rechtzeitig richtig behandelt wird. Da ist es erschreckend, dass Hufrehe oft nicht gleich erkannt oder ernst genommen wird und dann die medizinische Erstversorgung ausbleibt.

Eine Studie der englischen Forscherin Dr. Danica Pollard vom Animal Health Trust zeigt, dass bei 10 % der Pferde mindestens einmal jährlich Symptome der Hufrehe auftreten. Und zwar nicht nur zu den gemeinhin als kritisch angenommenen Jahreszeiten Frühling und Herbst.

Die Forschungsarbeit entstand in Zusammenarbeit des Animal Health Trust und des Royal Veterinary College (RVC). Unterstützt wurde das Projekt durch die Pferdespezialisten des Rossdales Hospitals und die Wohltätigkeitsorganisation World Horse Welfare.

Für die Studie wurden 1.070 Pferde in England, Schottland und Wales über 29 Monate beobachtet. Dabei wurden regelmäßig Aufzeichnungen über Gesundheitszustand und Betreuung der Tiere gemacht.

Jedes zehnte untersuchte Pferd zeigte mindestens einmal pro Jahr Anzeichen der Hufrehe. Dabei wurde klar, dass es keine „sichere Jahreszeit“ für Hufrehe gibt. Es ist entsprechend wichtig, das ganze Jahr über auf Symptome zu achten.

Während der Studie waren das beispielsweise häufig beobachtete Symptome, die im Zusammenhang mit einem Hufrehe-Vorfall auftraten:

  • Schwierigkeiten beim Wenden in 78 % der Fälle
  • Auffälligkeiten im Gang in 72 % der Fälle
  • Symptome von Lahmheit in 70 % der Fälle
  • Erhöhte Huf-Temperatur in 58 % der Fälle
  • Gewichtsverlagerung zur Entlastung von Hufen in 51 % der Fälle
  • Vermeidung von Bewegung in 51 % der Fälle

Auffällig war, dass bei weniger als einem Viertel der Fälle die klassischen Anzeichen berichtet wurden, also entlastende Vorder- und Hinterhufstellungen sowie ungewöhnlicher Verlauf der Hufringe.

Nur die Hälfte der Fälle von Hufrehe wurden dem Tierarzt vorgeführt und von diesem durch eine Diagnose bestätigt und behandelt. Dabei ist gerade bei Hufrehe eine frühzeitige Erkennung und Behandlung entscheidend für die schnelle Genesung und um bleibende Schäden zu vermeiden.

Erschreckend fanden die Forscher, dass Hufrehe ähnlich häufig auftritt wie Koliken, aber oft übersehen wird. Sie empfehlen deshalb, das ganze Jahr über auf Symptome zu achten, nicht nur im Frühling und Herbst. Im Zweifelsfall sollte ein Tierarzt befragt werden. Schnelle Behandlung ist der sicherste Weg, die Erkrankung kurzfristig zu überwinden und Folgeschäden zu vermeiden.

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