Kürbis ist gesund für Sie und Ihr Pferd

Der Herbst lockt mit leuchtendem Orange – am Boden und auf dem Teller. Denn Herbstzeit ist bekanntlich Kürbiszeit und Kürbisrezepte sind begehrt. Zumindest für Menschen. Und für Pferde? Dürfen Pferde Kürbis fressen? Ist das leckere Gemüse auch ein passender Snack für die Vierbeiner? „Grundsätzlich ja, und das gilt für das Fleisch der Kürbispflanze wie auch für die Kürbiskerne“, sagt Dr. Clair Thunes. Die selbstständige Ernährungsexpertin für Pferde aus Sacramento (Kalifornien) rät aber dazu, bei jedem Obst oder Gemüse, das den Pferden als Futter angeboten wird, ein paar grundsätzliche Dinge zu beachten.

Zum einen ist nicht jede für den Menschen bekömmliche Pflanze auch für Pferde gesund. Manche Vitaminbomben, die wir bedenkenlos essen können, sind für Pferde sogar giftig, wie etwa Kartoffeln. Im Zweifel geben Listen im Internet dazu Auskunft. Es ist außerdem nie eine gute Idee, plötzlich große Mengen an Obst oder Gemüse zu verfüttern, da der Verdauungstrakt des Pferdes ein „Gewohnheitstier“ ist und relativ prompt und teilweise sehr massiv auf Änderungen des Nährstoffangebotes reagiert. „Ein kleiner Kürbis am Tag ist besser, als das ganze Futter von jetzt auf gleich komplett umzustellen“, so Thunes.

Der Glykämische Index gilt auch für Pferde

Wichtig für die Gesundheit eines Pferdes ist bei jeder Ernährungsform der glykämische Index (GI) einer Nahrungsquelle, also die nach bestimmten Formeln berechnete Wirkung, die ein kohlehydrathaltiges Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel hat. Referenzwert ist die Blutzuckerwirkung von reinem Traubenzucker. Dieser hat einen GI von 100 % und lässt den Blutzuckerspiegel sofort in die Höhe schnellen. Der an diesem Wert orientierte GI von Lebensmitteln hängt von vielen äußeren Faktoren ab, von der Temperatur und dem Flüssigkeitsgehalt eines Lebensmittels sowie von dessen Grad der Verarbeitung, um nur einige Komponenten zu nennen. Noch wichtiger als der GI ist aber die aus ihm abgeleitete glykämische Last (GL), die nicht nur die Qualität, sondern die tatsächlich zugeführte Menge an Kohlehydraten mit einbezieht. Die glykämische Last ist damit das Produkt aus GI und Menge.

Zurück zum Kürbis. Der hat einen GI von 75, die GL beträgt jedoch nur 3. Heißt übersetzt, dass das Gemüse den Blutzuckerspiegel kaum tangiert, schon gar nicht, wenn es in Maßen verfüttert wird. Zudem hat Kürbis mit 0,4 g pro Tasse ein sehr niedriges Kalium-Niveau (Vergleich: Heu hat ein Kalium-Niveau von 8,5 g pro Pfund). Er ist damit eine gute und sichere Wahl als Snack, auch für Pferde mit Magenproblemen oder PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie). Lediglich für Pferde mit hypokaliämischer periodischer Paralyse ist er ungeeignet.

Kürbiskerne werden gerne für ihren positiven Einfluss auf verengte Gefäße zitiert. Alle Studien hierzu stellen allerdings den Menschen in den Mittelpunkt. Ob diese positive Wirkung auch für Pferde gilt, ist nicht erwiesen.

Kürbispastete für Ihr Pferd zum selber machen

Was sind die besten Kürbis-Rezepte fürs Pferd? „Backen Sie eine kleine Kürbispastete für Ihr Pferd; das ist auch ein tolles Geschenk für befreundete Reiter und ihre Tiere“, schlägt Thunes vor. Ein gekochter halber Kürbis, gefüllt mit Hafer, Weizenkleie und Zimt ist ein ganz besonderer Leckerbissen. Wem all das zu viel ist, der lässt einen großen Kürbis als Spielzeug zum Knabbern in der Box oder mischt Kürbiswürfel unter das normale Futter. Der Strunk sollte allerdings entfernt werden: Komplett verschluckt kann er das Pferd ersticken.

In der AKA lernen Sie noch viel mehr darüber, wie der Körper eines Pferdes funktioniert.  Tiermedizinische Grundkenntnisse und die Notfall-Medizin werden im Kurs für Bodenarbeit unterrichtet. Die Kenntnis über das, was die Vierbeiner physisch wie psychisch von uns Menschen unterscheidet führt dank der von Andrea Kutsch entwickelten Methode EBEC zu einer harmonischen und respektvollen Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier.

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