REBEKKA RENNEMEYER

Wie hast Du von der AKA und den EBEC Lehrgängen erfahren?

Ich bin zufällig im Internet auf die AKA gestoßen, neugierig geworden und habe einige Zeit alle Beiträge auf der Homepage und Facebook verfolgt.

Was war Dein Erster Eindruck von der AKA, als Du an Deinem ersten EBEC Lehrgang hast?

Mein erster Eindruck war, dass alle aus dem AKA-Team eine sehr positive, und konstruktive Einstellung haben, sich mit vollem Herzen für einen pferdegerechten, fairen und harmonischen Umgang einsetzen und dies auch genau so leben. Aber nicht nur die durchweg positive, wertfreie und emphatische Einstellung jedem Pferd, sondern auch jedem Menschen gegenüber, hat mich sehr beeindruckt und mir sehr schnell das Gefühl gegeben, Willkommen zu sein. Ich habe schnell meine Angst, etwas falsch zu machen oder nicht zu können, verloren. Wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich es mir wünsche, wird es immer mit Freude aufgenommen und als Möglichkeit gesehen, hieraus zu lernen.

Was hat Dich motiviert den ersten Schritt zu tun?

Ich hatte die Beiträge der AKA auf der Homepage und auf Facebook verfolgt und fand diese neue Form des Pferdetrainings und ihre wissenschaftliche Grundlage spannend. Zur Weihnachtszeit gab es dann auf der Homepage im Adventskalender jeden Tag eine Kleinigkeit zu gewinnen und ich habe zwischendurch immer mal teilgenommen, bis ich auf einmal zwei Plätze bei einem Informationsabend gewonnen hatte. Die Veranstaltung war eigentlich viel zu weit weg und insgesamt passte es zeitlich schlecht. Aber ich glaube nicht an Zufälle, sondern dachte, dass es irgendeinen Grund haben wird, warum ich diese zwei Karten gewonnen habe und bin letztlich doch dorthin gefahren.

Ich war begeistert von Andrea’s Umgang mit dem Pferd, es wirkte so leicht und harmonisch. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass da ein Miteinander zwischen Mensch und Pferd entsteht und es beeindruckte mich, dass die volle Aufmerksamkeit des Pferdes schon nach kurzer Zeit voll bei Andrea war und es uns Zuschauer nicht mehr zu beachten schien. Hiernach hatte ich keinen Zweifel mehr, dass es genau das ist, wonach ich immer gesucht habe und habe durch das aufeinander aufbauende Lehrgangssystem einfach mal mit dem EBEC Lehrgang 1 angefangen, ich wusste das ich EBEC kennenlernen wollte. Es gibt halt keine Zufälle.

Was machst Du sonst beruflich und was ist Dein Ausbildungshintergrund?

Nach meinem Abitur habe ich ein freiwilliges soziales Jahr in der Psychiatrie gemacht und arbeite dort jetzt seit mittlerweile mehr als 5 Jahren in der psychiatrischen Krankenpflege. Ich wollte aber immer schon mit Tieren und hauptsächlich mit Pferden arbeiten, hatte bislang aber noch nicht den richtigen Beruf hierfür gefunden. Meine Interessen reichten von der Tierpflege im Zoo über Tiermedizin (spezialisiert auf Pferde), Pferdewirt und Hufschmied, aber nichts von allem fühlte sich für mich wirklich passend an. Erst seit ich EBEC kennengelernt habe, habe ich das Gefühl endlich genau die richtige Methode für mich gefunden zu haben.

Hast Du eigene Pferde, wenn ja, welche?

Ja, ich habe 3 Shetlandponys. Eines habe ich in den Praxistagen eines EBEC Lehrganges kennengelernt. Es galt als schwierig und aggressiv. Im Rahmen der Praxistage war das Problem ganz schnell gelöst und aus dem aggressiven Schneewittchen wurde ein von allen geliebtes Pony. Schneewittchen wurde mein Shetlandpony Nummer 3 und ich liebe sie über alles.

Was ist Dein reiterlicher Hintergrund (Freizeitreiten, Dressurreiten etc)?

Mit 6 Jahren habe ich mit dem Voltigieren begonnen, durfte dann mit 9 Jahren meinen ersten Reitunterricht nehmen und bin freizeitmäßig ca. 6 Jahre geritten. Ich hatte aber immer häufiger das Gefühl, dass den Pferden die Arbeit mit uns Menschen nur wenig Spaß macht, habe dadurch immer mehr die Lust am Reiten verloren und wurde durch viele, für mich damals nicht einzuschätzende Situationen immer unsicherer im Umgang mit Pferden.

Trotzdem hatte ich mit kurzen Unterbrechungen immer Kontakt zu Pferden, hatte Reit- und Pflegebeteiligungen, bis ich letztlich mein erstes eigenes Shetlandpony bekam. Ich habe begonnen, ihr viele Dinge mithilfe des Clickertrainings beizubringen, da ich wollte, dass sie überwiegend positive und angenehme Erfahrungen macht und somit Spaß am Training entwickelt. Es zeigten sich rasch Erfolge, und die ersten Kunststücke waren schnell gelernt. Allerdings wurde sie auch sehr schnell ungehalten und aggressiv, wenn sie nicht sofort wusste, was sie tun sollte, um das Leckerli zu bekommen. Sie begann zu betteln und in die Jackentaschen (oder auch Arme und Beine) zu zwicken, was rasch zu einem generellen Verhalten wurde. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie Spaß an dem Training mit mir hatte, sondern lediglich ihre Möhre haben wollte und insgesamt sehr futterfixiert wurde. Nur hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Alternative gefunden und wusste nicht, was adäquate, für sie sinnstiftende Belohnungen sein können, wie ich ihr anders verständlich machen konnte, was ich von ihr möchte und sie dabei auch noch Spaß am Training hat.

Durch was sticht die AKA in der weltweiten Pferdewirtschaft heraus?

Durch die wissenschaftlich basierten und beweisbaren Erkenntnisse und die damit verbundene Gewissheit, mit Pferden aus einer pferdezentrischen Perspektive zu kommunizieren. Die Bereitschaft, immer wieder neue Wege auszuprobieren, sich selbst zu hinterfragen, weiter zu lernen, EBEC kontinuierlich weiter zu entwickeln und somit immer auf dem neuesten wissenschaftlichen, modernsten Stand des Pferdetrainings zu sein.

Wie hat die AKA einen Unterschied in Deinem Leben unterstützt und für welche Veränderung gesorgt?

Ich bin sowohl im Kontakt mit Menschen als auch mit Tieren „wohlwollender/sanfter“ und gelassener geworden, habe nicht mehr so starre, teils unerreichbare Erwartungen an mein Gegenüber und gebe ihm (Mensch und Tier) auch die Chance, Dinge richtig zu machen. Es fällt mir mittlerweile leichter, die Welt durch die Augen des Anderen zu betrachten und emphatisch zu reagieren. Ich habe gelernt, deutlich besser mit Kritik umzugehen, hinterfrage mich selbst und mein Handeln viel häufiger. Hierdurch ist der Umgang mit den Pferden (und Tieren allgemein) und Menschen unbeschwerter und befriedigender geworden.

Was braucht es um ein Teil der AKA zu sein?

Die Bereitschaft, in einen Dialog mit dem Pferd zu gehen, ihm auf „Augenhöhe“ zu begegnen, es als gleichwertiges Wesen mit eigenen Empfindungen wahrzunehmen und die gesteckten Ziele GEMEINSAM erreichen zu wollen. Wenn man mit Leib und Seele dabei ist, entwickelt sich alles weitere im Laufe der EBEC Lehrgänge ganz von selbst.

Kannst Du EBEC auch beim Reiten einsetzen?

Da EBEC mit Hilfe von wissenschaftlichen Kenntnissen über das natürliche Verhalten, das Gehirn und die Instinkte des Pferdes entwickelt wurde und somit für das Pferd immer klar verständlich und sinnstiftend ist, ist es in jeder reiterlichen Disziplin, sowohl im Sattel, vom Boden oder der Kutsche aus anwend- und lebbar.

Was begeistert Dich an der AKA besonders?

Die Freude und Begeisterung, mit der wir alle gemeinsam immer mehr über Pferde, aber auch uns selbst lernen, die positive, wohlwollende Haltung und vor allem das Gefühl, endlich angekommen zu sein und den richtigen Weg gefunden zu haben.

Was möchtest Du Menschen mitteilen, die sich nun erstmals über unsere  Website  über Evidence Based Equine Communication informieren?

Anfangs konnte ich mir all die Dinge, die ich hier jetzt selbst schreibe, nicht vorstellen und dachte “EBEC ist not just a training method, it is a lifestyle” ist zwar ein sehr schön klingender Satz, aber dass es tatsächlich etwas in meinem Leben verändern würde, wirkte auf mich unrealistisch. Mittlerweile habe ich aber die Erfahrung machen dürfen, dass es nicht nur Worthülsen sind, sondern die Ausbildung zum EBEC Trainer ein nicht endender Prozess der Entwicklung, Veränderung und Neuentdeckung ist.

Es macht wahnsinnig viel Spaß zu sehen, mit welcher Freude und Engagement die Pferde lernen, immer neugieriger werden, sich ausprobieren, vertrauen (lernen) und bereit sind, Höchstleistungen für uns zu erbringen, wenn sie mit EBEC trainiert werden.

Und sonst noch etwas?

Viele Dinge im Umgang mit Pferden waren für mich selbstverständlich und ich habe sie als natürlich gegeben angesehen. Aber ich habe gelernt, dass nichts, was Pferde mit und für uns tun, selbstverständlich und naturgegeben für ein Fluchttier ist, aber eine Basis aus gegenseitigem Verständnis und Vertrauen nahezu alles möglich macht.

Pferde zeigen uns, dass es die kleinen Dinge sind, die große Veränderungen bewirken. Evidence Based Equine Communication hilft uns, diese wahrzunehmen, zu verstehen und umzusetzen.

Welche Ambitionen hast Du in der Arbeit oder für Deine Zukunft mit Pferden?

Ich möchte dazu beitragen, für Pferde das Leben in unserer Welt pferdegerechter, fairer und schöner zu machen.

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