Teilnehmerportrait
Wenn Petra Nolle früher mit ihrem „Casanova“ im Gelände geritten ist, dann war auch immer ein Stückchen Aufregung dabei. Der Gedanke, dass ihr Friese wieder scheut, wenn plötzlich ein Trecker neben ihr auftaucht, dass sie das Tier nicht richtig im Griff hat, wenn etwas am Wegesrand raschelt und es zur Seite springt. „Ich habe seine Reaktionen, seine Unruhe oft selbst durch meine Anspannung und meine negativen Erwartungen indirekt provoziert “, weiß sie heute, nachdem sie gerade die zweite von drei Prüfungen auf ihrem Weg zum Equine Coach bestanden hat. Und formuliert damit auch gleich das Ziel ihrer insgesamt drei-jährigen Ausbildung bei der AKA, die sich dem Ende zuneigt: „Mir hat als Freizeitreiterin oft ein Ansprechpartner oder eine Anlaufstelle gefehlt, wenn ich Fragen zum Pferd hatte oder es Probleme gab. Das möchte ich künftig als ausgebildeter Equine Coach in Seminaren und Schulungen für Freizeitreiter und ergänzend zum Reitunterricht bieten können.“
Über die Lektüre von Monty Roberts ist sie auf Andrea Kutsch und die AKA gestoßen – und war sofort begeistert, wie Andrea Kutsch die Kommunikation mit den Pferden auf wissenschaftliche Beine gestellt hat. „In vielen Reitschulen wird super reiten gelehrt, das ist gut und wichtig. Aber das ganze Drumherum, das richtige Führen, das Lesen der Gesten des Pferdes, das Verstehen der Pferde und von ihnen verstanden werden kommt oftmals zu kurz “, findet die 42-jährige Gladbeckerin. Fasziniert hat sie vor allem nach mittlerweile 36 Jahren Pferdeerfahrung, wie schnell, sanft und zuverlässig das Training mit EBEC (Evidence Based Equine Communication) funktioniert.
Und sie zeigt gleich, was sie meint: Sie bereitet einen jungen Wallach auf das Verladen vor. Immer wieder geht sie mit dem Tier langsam den schmalen Gang zwischen zwei in der Reithalle aufgebauten Abgrenzungen vor- und zurück, bleibt zwischendurch mit ihm stehen, bis es ihr vertrauensvoll durch die künstlich erzeugte Enge folgt. Es ist ein Baustein auf dem Weg in den dunklen, engen Hänger, der für das Pferd als Fluchttier natürlich eine beängstigende Situation darstellt. Dieses so genannte Shaping, das Herunterbrechen einer „großen“ Aufgabe auf viele kleine Einzelschritte, macht es dem Tier möglich, eine komplexe Abfolge von Verhalten zu erlernen ohne dabei überfordert zu werden oder Angst zu entwickeln. „Mit EBEC kann man einfach alles auf der Welt machen, man kann dem Pferd damit einfach alles beibringen“, sagt Petra Nolle begeistert. Für sie als Freizeitreiterin ist es ein ideales Werkzeug, denn gerade im Gelände werden viele verschiedene Anforderungen an das Pferd gestellt.
Dass die AKA mit einem flexiblen Lernsystem arbeitet, dass die Theorie bequem daheim und in Online-Kursen gelernt wird, dass die Praxistage pro Lehrgang zu gut planbaren Terminen stattfinden und dass man sich sein Lernpensum frei einteilen kann, hat ihr den Einstieg leicht gemacht: „Ich arbeite Vollzeit als pharmazeutisch technische Assistentin. Dadurch, dass ich die einzelnen Blöcke aber peu a peu buchen und bezahlen kann, ist die Ausbildung zum Equine Coach gut mit dem Alltag zu vereinbaren. Und auch zu finanzieren.“
Aber noch etwas anderes hat Petra Nolle an der Methodik der AKA fasziniert: Die Psychologie, die für den Reiter dahinter steckt. „Ich hatte ohnehin vor, an meinem Selbstwertgefühl und an meinem Verhältnis zu anderen Menschen zu arbeiten. Da bietet EBEC ja einiges an Inhalten.“ Und geändert hat sich tatsächlich viel für die Petra. „Ich bin klarer geworden“, sagt sie überraschender Weise.„Klarer mit Anderen, aber lieber zu mir. Ich darf jetzt auch mal nein sagen“. Vor ihr, ist das zunächst Freunden, Familie und Kollegen aufgefallen. Und, nein, es hat sich keiner von ihr abgewendet: „Durch die wertschätzende Kommunikation, die ja Teil des EBEC-Trainings ist, konnte ich meine Bedürfnisse vermitteln, ohne zu verletzen oder Schuld zuzuweisen“. Geerntet hat sie für ihren Mut, das hat sie selbst am meisten überrascht, Verständnis und Liebe.
Und wie reagiert „Casanova“? „Es hat sich ganz viel verändert, unser Verhältnis ist so viel harmonischer geworden“, schwärmt die Westfälin und ihre blauen Augen leuchten glücklich auf. Durch ihre bessere Selbstbeobachtung und -kontrolle, dadurch, dass sie selbst jetzt nicht mehr nervös wird, sobald sich ein Trecker oder anderes Ungemach nähert, reagiert der 12-jährige Friese ebenfalls viel ruhiger. Und mit viel mehr Vertrauen. „Natürlich kommt es noch vor, dass er ängstlich ist“, berichtet sie und erzählt, wie sie erst jüngst eine Sämaschine auf dem Feld sahen. „Sowas hatten wir beiden noch nie gesehen und Casanova hat natürlich geguckt und wurde unruhig. Aber ich habe so gut gelernt, mit solchen Situationen umzugehen, dass wir nach zehn Minuten locker an dem „Monstrum“ vorbeigeritten sind.“ Sie lacht und freut sich, dass das Gelernte so prima funktioniert: „Ich konnte ihm vermitteln: Ja, ich weiß, dass Du Angst hast, aber ich kann dir zeigen, dass es dich nicht angreift. Du kannst dich entspannen.“.
Wenn Sie Fragen haben zur AKA, EBEC oder dem Ausbildungsprogramm schreiben Sie uns gerne eine Email an office@andreakutschakademie.com Zum Einstieg in EBEC eignen sich hervorragend unsere Einstiegsveranstaltungen.