Leistung beim Sport ist eine Frage der richtigen Pferdeernährung

Wer sich beim Sport richtig austobt und (punktuell) hohe Leistungen erzielen will, muss dafür Sorge tragen, dass der Glykogenspeicher gefüllt ist. Darauf greifen die Muskelzellen zu und spalten den Vielfachzucker in Glukose auf, sobald der Organismus ihn benötigt.

Für menschliche Sportler ist deshalb im Vorfeld eine erhöhte Zufuhr von Kohlenhydraten nötig, um den Speicher aufzuladen.

Und für Sportpferde? Der Mechanismus ist der gleiche, der Weg dorthin aber ein gänzlich anderer, weiß Dr. Clair Thunes. Die Ernährungsexpertin für Pferde warnt sogar vor dem, was uns Menschen so leistungsstark macht: Eine hohe Dosierung von Kohlenhydraten, beispielsweise über Stärke, ist nicht nur ineffektiv, sondern kann sogar zu Koliken führen.

Aber was dann? Welche Form der Ernährung unterstützt ein Pferd, das Höchstleistungen erbringen soll? Und was kann man tun, um den Glykogenspeicher, der bei Pferden bis zu 72 Stunden benötigt, um sich wieder komplett aufzufüllen, schnell wieder fit zu machen?

Die richtige Sporternährung für Training, Wettkampf und Regeneration

Als allerwichtigsten Punkt nennt Thunes den Wasserhaushalt. Glykogen benötigt Flüssigkeit als Speichermedium. Ein Pferd, das dehydriert ist, ist also nicht in der Lage, seinen Glykogenspeicher nach einer sportlichen Leistung wieder aufzufüllen.

Hier muss bereits vor dem eigentlichen Event gegengesteuert werden. Thunes weist darauf hin, dass Pferde während des Transports eine erstaunlich hohe Menge an Flüssigkeit – und damit auch Elektrolyten – verlieren, wenn sie auf dem Weg zur Veranstaltung schwitzen.

Um Dehydrierung zu verhindern, ist es wichtig, dem Tier bereits vor der Anreise täglich Salz zu geben und ihm während der Fahrt eine Elektrolytlösung anzubieten. Thunes rät außerdem dazu, schon einen Tag vor dem Event anzureisen, um dem Tier ausreichend Zeit zu lassen, den Flüssigkeitshaushalt auszubalancieren. Nach der Anstrengung rät sie dazu, eine Salinenlösung zu geben. Diese reguliert den Salzhaushalt und animiert das Pferd, mehr zu trinken. Der Flüssigkeitsspeicher wird also schnell wieder aufgefüllt.

Egal ob Vielseitigkeit, Dressur oder Springen, viele Reitsportevents ziehen sich über mehrere Tage. Und da es ja auch nach dem Ereignis mit dem Training weitergehen soll, gilt es dafür Sorge zu tragen, dass die Muskulatur schnell wieder fit wird. Vitamin E ist das Mittel der Wahl – als Antioxidans, um die durch schwere Muskelarbeit entstandene freien Radikale zu bändigen.

Thunes weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass gerade Sportpferde täglich Vitamin E bekommen sollten, da es die Sauerstoffversorgung und -verwertung verbessert und dadurch die Leistungsfähigkeit der Muskelfasern steigert.

Empfehlenswerte Vitamin E-Quellen sind junges Grünfutter (ca. 25 – 80 mg/kg), Grünmehle (40 – 150 mg/kg) und Maiskeime (160 mg/kg) sowie Weizenkeim- und Leinsamenöle. Der normale Bedarf liegt bei 100 mg je 100 kg, bei Hochleistungen erhöht er sich auf das Vierfache.

Auch die Muskelproteinsynthese ist während der Erholungsphase nach der Anstrengung stark erhöht, um das beanspruchte Gewebe zu heilen. Um den Prozess zu unterstützen, ist die Aminosäure Leucine wichtig, eine essentielle Aminosäure, die für den Energiehaushalt im Muskelgewebe eine zentrale Rolle spielt. Thunes rät daher dazu, in der Erholungsphase verzweigtkettige Aminosäuren (BCAA ) zuzufüttern, um sie zu verkürzen und Muskelkater vorzubeugen.

Die richtige Pferdeernährung vorm Wettbewerb

Nicht zuletzt weist die Ernährungsexpertin darauf hin, dass Sportpferde eine konstante Überwachung der Ernährung benötigen. Kein Defizit ist innerhalb weniger Tage auszugleichen, kein Vitaminmangel mit einer einmaligen Gabe zu retten. Eine langfristig gesunde, ausgewogene Ernährung, abgestimmt auf die Leistung, die das Tier erbringen soll, ist die Basis dafür, dass ihm beim Event ausreichend Kohlehydrate, Eiweiß, Muskelmasse und Fettspeicher für eine gute Performance zur Verfügung stehen.

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