Um Pferden etwas beizubringen (zum Beispiel das Pferd in den Hänger verladen), ist es wichtig, deren Kurzzeitgedächtnis anzusprechen. Aber wie funktioniert das?

Um den Primärspeicher zu erreichen – Pferde benötigen ihn, um zu lernen – ist es wichtig, dass das Pferd eine fortlaufende nervenbetreffende Aktivität erlebt. Wird sie unterbrochen, etwa durch einen Schlag, durch Unruhe oder durch eine Störung, geht der Pfad ins Kurzzeitgedächtnis verloren und die Trainingseinheit ist wertlos für das eigentliche Ziel, fürs Erreichen eines langfristigen Lernerfolges.

Andrea Kutsch erläutert diesen Prozess am Beispiel des Hänger-Trainings. Wir wollen das Pferd in den Hänger verladen, dazu wird es auf den Hänger zugeführt. Es bleibt stehen, schnuffelt, setzt sich mit der Rampe auseinander. Die Nervenbahnen sind aktiviert, das Tier befindet sich mitten in einem Lernprozess, Informationen gelangen über das sensorische Gedächtnis in das Kurzzeitgedächtnis, Erinnerungsspuren werden gelegt.

Wenn jetzt eine Unterbrechung kommt, geht dieser Pfad umgehend verloren, was bedeutet, dass man in diesem Moment dem Pferd das ruhige Gehen in den Hänger nicht mehr beibringen kann.

Es scheint zudem so, als funktioniere das kurzzeitige Erinnerungsvermögen bei Pferden gemäß einer zeitlichen Reihenfolge: Das was zuerst reinkommt, wird von dem, was als nächstes kommt, ersetzt – solange die erste Information noch kein erlerntes Verhalten ist, solange sie noch nicht im Langzeitgedächtnis verankert ist.

Deshalb sind Wiederholungen im Training so wichtig, denn nur sie machen das Abspeichern im Langzeitgedächtnis auf Dauer überhaupt erst möglich.

Der Mechanismus, wie Erinnerungsspuren, die sogenannten memory traces, ins Langzeitgedächtnis kommen, ist dann ein bio-chemischer.

„Jeder Sporenstich verhindert das Abspeichern ins kurzzeitige Erinnerungsvermögen des Pferdes“, macht Andrea Kutsch sehr deutlich. Ihr Rezept: Ruhe, Geduld und das konzentrierte, fokussierte Arbeiten mit Shaping und Konditionierung.

Wer mehr darüber erfahren möchte, hat dazu in den Seminaren der AKA Gelegenheit. Eine erste Impression mit Tipps und Tricks gibt das folgende Video.

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